
DRUCKROHRLEITUNG AUF JUIST SANIERT

Die Hamburger Niederlassung der Swietelsky-Faber GmbH hat gemeinsam mit RelineEurope ein anspruchsvolles Rohrsanierungsprojekt auf der ökologisch sensiblen Nordseeinsel Juist erfolgreich umgesetzt. Dabei kam erstmals in Deutschland der Alphaliner PN zum Einsatz. Mit dieser Technologie wurde nicht nur eine beschädigte Abwasserdruckrohrleitung effizient saniert, sondern zugleich ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der einzigartigen Naturlandschaft der Insel geleistet. Die Inselgemeinde Juist stand vor einer großen Herausforderung: Die Abwasserdruckrohrleitung DN 450, welche das Abwasser der Insel zur Kläranlage transportiert, wies erhebliche Schäden auf. Der Betrieb konnte nicht mehr aufrechterhalten werden, und eine oberirdische Druckrohrleitung musste als Provisorium verlegt werden. Das beauftragte Argo-Ingenieurbüro aus Norden erhielt den Auftrag, eine technische Lösung zu entwickeln, die eine schnelle und wirtschaftliche Sanierung eines Teilabschnitts der Rohrleitung ermöglicht und einen sicheren sowie störungsfreien Betrieb gewährleistet.
Die Anreise auf die ökologisch sensible Insel Juist erfolgte ausschließlich per Fähre.
| Foto: Swietelsky-Faber
Logistische Herausforderungen auf der Insel Juist
Die Arbeiten auf der autofreien Insel Juist, die zum Unesco-Weltnaturerbe und Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehört, stellten das Team vor besondere logistische Herausforderungen. So dürfen nur Fahrzeuge mit einer Sondergenehmigung und einem Gewicht von maximal 7,5 Tonnen auf die Insel, was eine präzise Planung der Materiallieferung per Fähre erforderte.
Innovative Technologien für den Umweltschutz
Im Rahmen dieses Projekts kamen modernste, grabenlose Technologien zur Anwendung, die einen minimalen Eingriff in das fragile Ökosystem der Insel gewährleisten. Über drei Bauabschnitte hinweg wurden Abwasserdruckleitungen mit einem Durchmesser von DN 450 und einer Druckstufe von PN 10 saniert. Das Verfahren zur Rohrsanierung erfolgte durch den Einsatz des speziell für Druckrohrleitungen entwickelten Alphaliner PN der RelineEurope GmbH.
In drei Bauabschnitten sanierte Swietelsky-Faber die Abwasserdruckleitungen mit dem Druckleitungsliner Alphaliner PN von RelineEurope. Dabei wurde ein Liner DN 450 PN 10 eingezogen.
Der Alphaliner PN wird im Wickelverfahren aus eigens designtem GFK-Glaskomplex gefertigt und werksseitig getränkt.
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Er zeichnet sich aus durch eine hohe Beständigkeit gegenüber dynamischen Lasten, wie sie bei Druckbeanspruchungen auftreten, und eine hohe Resistenz gegenüber Abwassermedien. Dank der vollständigen Herstellung innerhalb des Werks in Rohrbach, kann der Liner mit einer Beständigkeit bis zu einer Druckstufe von PN 25 für jedes Projekt maßgeschneidert gefertigt und installationsbereit zur Baustelle geliefert werden. Entsprechend der spezifischen Anforderungen dieses Projekts wurde der Liner in der passenden Nennweite (DN 450) und Druckstufe (PN 10) ausgelegt.
Mit seiner speziell entwickelten Glaskomplexstruktur und einer innenliegenden Diffusionsbeschichtung gewährleistet der Alphaliner PN nach der Aushärtung mittels UV-Licht eine dauerhafte Abdichtung und außergewöhnliche Druckfestigkeit. Durch seine glatte Oberfläche wird die hydraulische Leistung verbessert. Insgesamt kann der Liner bis zu einer Einzellänge von 280 Metern hergestellt und ohne wiederkehrende Muffen oder Schweißwulste installiert werden.
Ressourcenschonende Klasse A-Lösung
Die Aushärtung mittels UV-Licht ermöglicht zudem eine ressourcenschonende und energieeffiziente Durchführung der Sanierungsarbeiten, wodurch diese Lösung durch die außergewöhnliche Druckfestigkeit des GFK-Materials statisch zur Klassifizierung A gemäß DIN EN ISO 11295 für die Sanierung von Druckrohrleitungen zugeordnet wird.
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Foto: Swietelsky-Faber
Maßgeschneiderte Anbindungstechnik

Maßgeschneiderte Anbindungstechnik
Ein wesentlicher Schwerpunkt des Projekts lag auf der Anbindungstechnik, die von Reline als Systemanbieter maßgeschneidert bereitgestellt wurde. Neben dem Alphaliner PN kamen speziell entwickelte Cipp-Joints Verbindungstechniken und Dichtmanschetten zum Einsatz, um eine sichere und dauerhaft dichte Anbindung der sanierten Rohrabschnitte zu gewährleisten.
Vorteile des Sanierungsverfahren
Die nahezu grabenlose Sanierungsmethode überzeugte nicht nur durch ihre Umweltverträglichkeit, sondern auch durch ihre Kosteneffizienz. Üblicherweise werden solche Projekte in urbanen Umgebungen durchgeführt, wo der minimale Eingriff auf Verkehr und Menschen eine entscheidende Rolle spielt. Mit nur vier Baugruben konnten 235 Meter aufgrund der baulichen Gegebenheiten saniert werden. Dadurch konnte im sensiblen Naturparadies Juist der Eingriff in die Naturlandschaft auf ein Minimum reduziert werden, was neben den ökologischen Vorteilen auch wirtschaftliche Effizienz sicherstellte.
Beim Projekt setzte Swietelsky-Faber speziell entwickelte CIPPJoin- Verbindungstechniken und Dichtmanschetten von RelineEurope ein.
| Foto: Swietelsky-Faber